Verbot von Plastiktüten in Kenia - Was könnte als nächstes kommen?
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Verbot von Plastiktüten in Kenia - Was könnte als nächstes kommen?


Bis zu 32.000 € Strafe wenn man Plastikbeutel in Kenia einführt, benutzt oder herstellt. Klingt scharf, ist aber leider notwendig. Über 100.000.000 Plastikbeutel werden laut dem UN-Umweltprogramm täglich alleine von Supermärkten verteilt. Manchmal schon für eine Dose Cola, oder Packung Kaugummis. Im August 2017 hat Kenia in Sachen Umweltschutz und dem Problem "Plastiktüten" einen wichtigen Schritt getan und ist damit 40 anderen Staaten gefolgt. Komplettes Verbot von Plastiktüten und Plastiktragetaschen aller Art.

Dieser Schritt war wichtig, da sich vor allem in Städten wie Nairobi und Mombasa regelrechte Müllberge türmen. Plastik ist ein für die Umwelt äußerst schädliches Material welches sich nur sehr langsam abbaut und vor allem in den Weltmeeren zu einem enormen Problem wird.

Am schlimmsten von dem Plastikmüll im Meer betroffen sind vor allem die Meereschildkröten und Seevögel, aber natürlich auch Fische und Wale.

Laut Umweltministerin Judy Wakhungu ging es zum Erlass des Gesetzes nur den Betreibern und Herstellern "an den Kragen". Sie hatten eine Frist von 6 Monaten vorab gestellt bekommen um Restbestände aufzubrauchen und Alternativen auszumachen.

Aber was bedeutet das für Dich als Reisender?

Im Grunde genommen ganz einfach - Keine Plastiktüten oder Plastikbeutel ins Land einführen, oder irgendwo annehmen. Damit entgeht man allen Problemen. Auch die Duty Free Beutel sollte man am besten schon im Flugzeug entsorgen.

Für das Gepäck sollte man nur Stoffbeutel und wiederverwendbare Taschen verwenden. Eine klare Regelung für Zipp-Beutel gibt es noch nicht. Da sie aber ganz klar als wiederverwendbare Beutel zu erkennen sind, gibt es damit in der Regel keine Probleme. Oftmals ist es eine Sache der Argumentation. Am Anfang waren die Kontrollen relativ scharf, aber mittlerweile wird nur noch sporadisch getestet.

Auch Zipp-Beutel sollte man, einfach um möglichem Ärger aus dem Weg zu gehen, nur verwenden, wenn es unvermeidbar ist. Lieber eine wasserdichte Kosmetiktasche nehmen oder die Shampoo-Flaschen mit Klebestreifen abkleben.

So umständlich das für Dich als Tourist auch klingt, so nötig war es aufgrund der sich anbahnenden Umweltproblemen durch das viele Plastik.

Und afrikanische Länder wie Kenia und Ruanda sind in Sachen Plastik-Problem Deutschland damit einen großen Schritt voraus.

Wenn Du noch mehr Tipss & Wissenswertes über Kenia wissen möchtest, schau gern in unserer Rubrik "Wissenswertes über Kenia" vorbei.

Was könnte als nächstes kommen?

Vor kurzem wurden in den kenianischen Medien Stimmen laut, noch mehr Plastikartikel zu verbieten. So zum Beispiel auch Plastikflschen und Strohhalme. Strohhalme sind in der Tat ein möglicher nächster Schritt und es sollte auch für den Benutzer kein Problem darstellen darauf zu verzichten. Auch Plastikstrohalme landen gern mal nach der Benutzung auf dem Boden oder in der Natur. Bei Plastikflaschen sieht die ganze Sache etwas komplizierter aus. Ein Pfandsystem in Kenia einzuführen grenzt an Utopie und wird sich bei den vielen kleinen Straßenhändlern nicht umsetzen lassen können. Bei Glas ist das Gewicht das Problem. In einem Land wie Kenia wird extrem viel Wasser getrunken. Die großen Mengen Wasser in Flaschen abzufüllen dürfte nicht nur im Alltag, sondern auch für Touristen auf Safari ein Problem darstellen.

Sei ein Vorbild!

Wenn Du es ganz korrekt und ökologisch nachhaltig machen möchtest, verzichte auf Plastiktüten, nimm keine Strohhalme an und bring Dir wiederverwendbare Trinkflaschen (für die Safari) mit. Die kannst Du im Hotel oder auf Safari jederzeit nachfüllen ohne Müll zu produzieren. Wenn wir auf Safari sind, kaufen wir große Wasserkanister und gießen uns das immer in wiederwendbare Plastikflaschen (Trinkflaschen). Der Pro-Kopf-Verbrauch an Plastik sinkt damit (in Bezug auf Wasserflaschen) um bis zu 30% (berechnet am Beispiel von 10 Plastikflaschen á 1 Liter versus einen 10 Liter Wasserkanister). So kann jeder seinen Teil dazu beitragen.

Viele Grüße.

Ronny von MAREFU SAFARIS

PS: Zigarettenstummel lieber zu sammeln und später im Mülleimer zu entsorgen anstatt sie im Park aus dem Fenster zu werfen, muss ich wohl nicht erwähnen.

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